Pfadfindergeschichte – Die Jahre 1913 bis 1938

1913
Im Juli gründet der heute schon legendäre Poldi Zimmermann (Pozi) die erste Pfadfindergruppe in Klosterneuburg. Die Heimabende werden in einer provisorischen Unterkunft gehalten.

1914
Die Klosterneuburger Pfadfinder schließen sich mit einigen anderen Gruppen zum „Österreichischen Pfadfinderbund“ (ÖPB) unter Führung des Hauptmanns Emmerich Teuber, des berühmten „Papa Teuber“, zusammen. Die Gruppe Klosterneuburg gehört also zu den Gründungselementen des Bundes. Leider wird ihre Tätigkeit den Ausbruch des ersten Weltkrieges bald beendet. Die meisten Führer rücken an die Front, so dass im November 1914 die Gruppe offiziell ihre Tätigkeit einstellt. Die einzelnen Buben leisten zwar mit großem Idealismus verschiedene Hilfsdienste in der Heimat, aber dies geschieht – anders als bei den Wiener Pfadfindern, wo diese Aktionen vom Bund planmäßig organisiert werden – auf privater Basis.

1919
Ing. Dr. Josef Miegl gründet in Weidling die Pfadfindergruppe „Slatin Pascha“. Für einige Jahre liegt nun der Schwerpunkt der Pfadfinderarbeit in Weidling.

1920
In Klosterneuburg wird neuerlich eine Pfadfindergruppe gegründet. Sie kann sich aber nur kurze Zeit am Leben erhalten. Nähere Angaben über diese kurzlebige Gruppe sind nicht zu erfahren.

1927
Die Gruppe Weidling stellt in Klosterneuburg eine Außenpatrulle auf. Ihr Führer ist der Kornett Neshat Mitrowitza.

1928
Aus der Außenpatrulle wird die selbstständige Pfadfindergruppe Klosterneuburg. Toni Musina ist ihr erster Feldmeister. Sie benützt nacheinander mehrere provisorische Unterkünfte, meist in Gasthäusern. Am ehesten sieht einem Heim gleich das kleine Holzhaus am alten Tennisplatz beim Durchstich. In diesem Jahr nehmen die Klosterneuburger Pfadfinder am Seepfadfinder-Jamboree in Tihany (Ungarn) teil.

1929
Weltjamboree in Birkenhead (England). Die Klosterneuburger sind dort gut vertreten. In diesem Jahr eröffnet die Gruppe auch ein Wölflingsrudel, geführt von Grete Regen (heute Frau Musina).

1933
Am vierten Weltjamboree in Gödöllö (Ungarn) nehmen wiederum viele Klosterneuburger Pfadfinder teil.

1935
Die Gruppe Klosterneuburg kann endlich ein offizielles Heim in der Markgasse beziehen. Die Pfadfinder haben es mit viel Mühe und Eifer selbst adaptiert. Das nächste Heim ist in der Ottogasse (Haus Brandner).

1936
Ing. Norbert Nahrgang gründet in Klosterneuburg eine eigene Wasserpfadfinder-Gruppe. Das Heim teilt sie mit der Gruppe Weidling in der Barteisbleibe.

1937
Die Gruppe Klosterneuburg, bisher Mitglied des Österreichischen Pfadfinderbundes, schließt sich dem 1926 gegründeten Pfadfinderkorps St. Georg an.

1938
Der Anschluss Österreichs an das deutsche Reich beendet jede Pfadfinderarbeit. Fortan gibt es nur mehr die Hitlerjugend. Sie übernimmt das gesamte Eigentum aller Pfadfindergruppen. Der zweite Weltkrieg fordert einen hohen Blutzoll von den Führern und den ehemaligen Pfadfindern.